Mit dem Fahrrad in den fernen Osten

Meine Reise mit dem Fahrrad von Deutschland nach Thailand führte mich durchs ländliche Europa, am wunderschönen Schwarzen Meer in der Türkei entlang, durch die Steppen und Wüsten Irans und Turkmenistans, über die Berge des Pamirs in Zentralasien, durchs vielfältige und teils sehr dicht besiedelte China, bis hin durchs feuchtwarme Südostasien.

Die Reise erforderte schon im Vorfeld einiges an Planung. So musste ich mir Gedanken machen, was ich alles mitnehmen sollte und vor allem was nicht. Impfungen und Visa mussten geplant werden und Freunde und Verwandte überzeugt werden, dass die Länder durch die ich wollte und insbesondere die Menschen in diesen Ländern absolut friedlich und gastfreundlich sind.

Auf meiner Reise habe ich dann extrem viel erlebt und viele interessante Leute getroffen. Da waren zum Beispiel die 2 Franzosen, die ich in Tajikistan getroffen habe. Seit 5 Jahren unterwegs, mit zwei Eseln für das Gepäck gingen sie den ganzen Weg von Frankreich aus zu Fuß. Oder Felipe der Brasilianer, mit dem ich durch den Iran geradelt bin. Besondere Highlights waren die WM-Spiele mit ihm mitten in der Nacht zu gucken. Da im Iran ab null Uhr nichts mehr aufhat, war es gar nicht so einfach die wichtigsten Fußballspiele überhaupt gucken zu können. Oft wurden wir eingeladen. Einmal auch von einem Polizisten, der das Deutschland – Brasilien Spiel sowieso mit seinen Kollegen in der Station gucken wollte. Das war eines der absoluten Highlights der Tour. Für mich zumindest. Für Felipe leider weniger.

Generell habe ich überraschend viele andere Reisende getroffen, die eine ähnliche Idee hatten. In der Türkei bin ich vier Schweden begegnet, die für einen guten Zweck zu einem Kinderheim nach Thailand geradelt sind. Wir haben uns so gut verstanden, dass wir einen Monat zusammen unterwegs waren. Und das Beste: Zwei der blonden Nordlinge waren Magier. Keine Echten natürlich, aber gut genug um für Shows Eintritt zu nehmen. Im Laufe der Zeit mit ihnen haben sie mich in allerhand Kartentricks und Spielereien eingeweiht. Und so hatte ich im Nachhinein immer etwas um Einheimische zu beeindrucken, bei denen ich eingeladen war. Was ziemlich oft vorkam.

Die extreme Gastfreundlichkeit in vielen Ländern ist einfach enorm. Man wird beschenkt, bekocht, eingeladen und unterhalten. Versuche sich irgendwie zu bedanken werden nachdrücklich abgelehnt. Daran muss man sich schon etwas gewöhnen. Wie herzlich ich überall willkommen gehießen wurde und wie freundlich und offen die Menschen, gegenüber einem völlig verwahrlost aussehenden Freak auf Fahrrad, sind, hat mich schon ziemlich überrascht. In dem ganzen knappen Jahr hatte ich nicht eine wirklich negative Erfahrung mit meinen Mitmenschen. Nur kaputte Fahrradschläuche, Krankheiten, diverse unerfreuliche Tiere und das Wetter ab und an waren unerfreulich. So wurde ich mitten im Nirgendwo von Tajikistan höhenkrank. Das war alles andere als toll.

Im Großen und Ganzen kommt jedoch ein negatives Erlebnis auf tausend positive. Ich kann nur jedem raten, unsere schöne Welt auch mal abseits konventioneller Touristenpfade zu entdecken. Es lohnt sich.

Meine Lieblingsprodukte – für mich unverzichtbar

  • Mein Buff (das wohl nützlichste und vielfältigste Kleidungsstück, das es gibt)
  • Meine Thermarest Prolite (die mir während all meiner Zeit bequeme Nächte schenkte)
  • Seamgrip (das Wundermittel, dass meinen kaputten Wassersack und vieles mehr wieder nutzbar machte)
  • Meinen Primus Omnifuel (der mich auch in hohen Höhen nie im Stich gelassen hatte und mit dem ich auch den angezapften Diesel eines Trucks problemlos verbrennen konnte)

 

Meine Packliste für die Radreise

  • Fahrrad (26 Zoll, Stahlrahmen, Kettenschaltung)
  • Helm
  • Ortlieb Pack-Taschen
  • Fahrradwerk- und Flickzeug
  • Diverse Ersatzteile (Ketten Nieten, Schlauch, ein paar Speichen, Faltreifen)
  • Undercover Wallet
  • 2 Pässe (plus diverse Visa)
  • Geld und Karten
  • Erste Hilfepaket, Impfpass und Medikamente
  • Smartphone mit diversen Offlinekarten, Sprachpaketen und Bedienungsanleitungen
  • Mp3-Player mit Kopfhörern
  • Kamera plus Ersatzakkus und großen Speicherkarten
  • Benzinkocher (plus Ersatzteile)
  • Topf, Pfanne, Teller, Schüssel und Besteck
  • Wassersack
  • Diverse Kunststoffdosen
  • Diverse Hygieneprodukte (Shampoo, Seife, Zahnbürste & Co.)
  • Zwei Microfaser-Handtücher (L und S)
  • 2-Personen Zelt (plus Heringe, Leine und Flickzeug)
  • Isomatte (plus Flickzeug)
  • 4 Jahreszeiten Schlafsack
  • Seiden-Inlett
  • Regenjacke
  • Regencape
  • Regenhose
  • Regen Überschuhe
  • Fleece
  • Merinounterwäsche
  • luftige Sommershirts
  • Lange robuste Hose
  • Kurze lockere Hose
  • Buff

Mit dem Mountainbike über den Harzer Grenzweg

12Meine Tour startete am Bahnhof von Walkenried und führte mich drei Tage durch die wundervolle Natur des Harzes.

Ich versuchte, den „alten Plattenweg“, der das so genannte „grüne Band“ umgibt, so gut wie möglich zu meiden und nutzte die kleinen, aber zum Teil sehr anspruchsvollen Wege und Pfade über die Gipfel und durch die Täler des Harzes.

 

Besonders die steilen und teilweise sehr schmalen Wege brachten mich und mein Equipment immer wieder an die Grenzen und ich war wirklich froh, auf eine gut ausgewogene Ausrüstung zurückgreifen zu können. Jedes Gramm, das ich eingespart hatte musste ich jetzt nicht mühsam bewegen.

Besonders die Anfahrt zum Brocken war eine der mühsamsten Etappen. Die herrlichen Ausblicke haben jedoch für die Strapazen allemal entschädigt! Die anschließende Abfahrt zur Eckertalsperre war sehr anspruchsvoll und so ging es rasant über Stock und Stein bis zur Stapelburg.

Neben anstrengenden Steigungen und den nervenaufreibenden Abfahrten hinterließ die Tour mit ihren Sehenswürdigkeiten bei mir noch einen nachhaltigen Eindruck.

Ich kam am Zisterzienserkloster Walkenried vorbei, besuchte das Freiland-Grenzmuseum in Sorge und bewunderte die Landschaft um den Eckerstausee. So blieb auch meine Kamera nicht ungenutzt. Ich freue mich schon auf meine nächste Tour, denn: „Nach der Tour ist bekanntlich vor der Tour!“

Meine Lieblingsprodukte – für mich unverzichtbar

  • Zelt: Hilleberg Akto
  • Schlafsack: Yeti VIB 250
  • Isomatte: ThermARest Neo Air
  • Rucksack: Exped Torrent 40
  • Kocher: Primus Express Stove
  • Topfset: Primus Alutech Pot 1 L
  • Edelrid Titan Besteck
  • Deuter Wassersack Streamer 2.0
  • Black Diamond Stirnlampe
  • GPS: Garmin Oregon 600 inkl. Topo DE

Meine Packliste für die Radtour

  • Kleiner Tagesrucksack
  • Fahrrad-Packtaschen
  • Fahrradwerkzeug
  • Flickzeug
  • Luftpumpe + Ersatzschlauch
  • GPS inklusive Topo DE + Kartenmaterial
  • Handy + Ladegerät
  • Kamera
  • Kocher & Feuerzeug
  • Topf- und Pfannenset
  • Teller + Tasse + Besteck
  • Wasserbehälter + Trinkflasche
  • Trinkblase
  • Spülmittel
  • Zelt + Heringe + Leine
  • Schlafsack + Isomatte + Kopfkissen
  • Stirnlampe
  • Ersatzbatterien + Akkus
  • Fahrradbeleuchtung
  • Regenjacke + Regenhose
  • Gamaschen + Funktionsbekleidung
  • Radhose mit Gesäßpolster
  • Softshelljacke
  • Erste Hilfe Set + Sonnenschutzmittel
  • Insektenschutzmittel
  • Hygieneprodukte
  • Outdoorseife + Trekkinghandtuch
  • Schlauchschal